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 Nach einer erholsamen 
Nacht in der großen Lodge in Braga mit warmer Dusche steht heute ein 
Akklimatisierungstag an. Aufgrund des guten Schlafs fühle ich mich sehr fut. 
Auch wenn die Schlafhöhen auf dem Annapurnacircuit meistens nur geringe bzw. 
verträgliche Unterschiede aufweist, so macht ein Akklimatisierungstag in Braga 
oder Manang sicherlich Sinn. Einerseits gewöhnt man sich besser an die Höhe und 
kann eventuell ohne Kopfschmerzen oder Höhenprobleme die Wanderungen genießen. 
Andererseits ist die Tour zum Eissee auch landschaftlich ein Genuss, so dass der 
Akklimatisierungstag kein „verlorener Tag“ ist. Wie wichtig die Akklimatisierung 
ist haben wir einige Tage später mitbekommen. Ein anderer Trecker musste 
ausgeflogen werden, nachdem er zu schnell aufgestiegen war. Gerüchteweise war er 
bis Manang geflogen und wollte dann direkt über den Thorong La wandern.  | 
        
        
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 Nach dem heute bereits um 6:30 Uhr startenden 
ausgiebigen Frühstück (Müsli, Spiegelei + Toast) packen wir noch unsere 
Tagesverpflegung ein. Am Icelake bzw. KichoTal gibt es keine Lodge, so dass 
Getränke und Essen selbst mitgebracht werden müssen. Ich packe mir eine 
Zimtschnecke, ein Snickers und zahlreiche Müsliriegel ein. Für die Tour zum 
Eissee sollte das hoffentlich reichen. 
Entspannt machen 
wir uns um 7:15 Uhr an den Aufstieg zum Eissee und lassen das alte Kloster im 
wahrsten Sinne links liegen. Die alten Gebäude mit der erodierten Erde im 
Hintergrund stellen ein tolles Photomotiv dar. Der Weg führt erst einmal auf 
leicht ansteigendem und sehr staubigem Weg um einen Bergrücken herum, bevor 
wenig später ein deftiger steiler Aufstieg beginnt.   | 
          
             
            
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 Prinzipiell wandern wir somit erst einmal 
talabwärts, auch wenn es sich um einen anderen Weg als am Vortag handelt. Auch 
wenn der Weg nicht schwierig ist, so ist er staubig und rutschig, so dass wir 
aufpassen müssen nicht auf dem teilweise schmalen Weg abzurutschen. Die Aussicht 
auf das alte Kloster und die dazugehörenden Häuser wird mit jedem gewonnen 
Höhenmeter besser. Auch können wir immer weiter in das hintere Tal in Richtung 
Manang schauen und den weiteren Wegverlauf erahnen – auch wenn die Aussicht eher 
in Richtung des Tilicho Lake reicht. Gen Westen öffnet sich der Blick auf den 
Gangapurna – nicht zu vergessen sind die Gipfel der Annapurna II, III und IV mit 
den imposanten Eisfällen und Gletschern. 
Bei einigen Stupas machen wir die erste längere Pause. Ich steige noch zu einer 
etwas höher gelegenen Stupa auf und mache einige Bilder von unserem Lagerplatz. 
Ich fühle mich fit und habe Spaß an der Wanderung. Sicherlich trägt auch die 
phänomenale Aussicht zu dem Wohlbefinden bei.  | 
          
             
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             Nach einem recht steilen Wegstück 
			erreichen wir eine Art Taltrichter, in dem der Weg nach links in 
			Richtung des Icelake abzweigt. Hier können wir auch einige 
			Blauschafe beobachten, die in den nahen Wiesen weiden. 
			 
			Der Weg führt von hier an teilweise fast eben die letzten 45 Minuten 
			zum Eissee. Zu meiner Überraschung gibt es jedoch zwei Seen in dem 
			Talkessel. Beide sind komplett zugefroren und machen somit ihrem 
			Namen alle Ehre. Anfänglich fluche ich zwar innerlich, da unser Ziel 
			einige Meter weiter liegt, doch diese Einstellung verfliegt mit 
			Erreichen des zweiten Sees. Nach den obligatorischen Bildern am See 
			bin ich über die längere Pause im Windschatten eines Hügels froh, da 
			ich nun doch die Höhe von 4700 m merke. Als ich nach einer kurzen 
			Pause aufstehen möchte merke ich ein leichtes Schwindelgefühl und es 
			wird mir kurz schwarz vor Augen. Nicht ungewöhnlich, aber ein 
			eindeutiges Zeichen, dass ich nicht ausreichend akklimatisiert bin. 
			Unsere Guides lassen uns auf dem traditionellen Schal unterschreiben 
			und hängen diesen, zusammen mit zahlreichen Gebetsfahnen, an einem 
			Holzstab auf. Nach einer knappen Stunde Aufenthalt am Icelake machen 
			wir uns an den Abstieg. Mittlerweile habe ich leichtes Kopfweh, 
			welches allerdings wenige Höhenmeter weiter unten wieder 
			verschwindet.  
			Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg, allerdings sind wir 
			natürlich wesentlich schneller unterwegs. Zu schnell für meine Füße, 
			denn ich bekomme die erste Blase. Mit einem Blasenpflaster geht’s 
			dann aber besser und der schnelle Abstieg kann fortgesetzt werden. 
			An einer zerfallenen Hütte wartet bereits Kami auf uns – obwohl er 
			uns auf dem Weg nicht überholt hat. Anscheinend kennt Kami noch 
			einige Abkürzungen... 
			 
			Während des Abstiegs halte ich aufgrund des staubigen Weges immer 
			etwas Respektabstand zum Vorgänger, da ich ansonsten eingestaubt 
			werde. Nach knappen 3 Stunden erreichen wir wieder Braga. Irgendwo 
			haben wir zwar den richtigen Weg verpasst, so dass wir über die 
			kargen Felder Braga erreichen, allerdings war der Weg wahrscheinlich 
			sogar etwas kürzer. 
			 
			Nachdem wir wieder in der Lodge sind geht der „Kampf um die warme 
			Dusche“ los. Wer zuerst in der Dusche ist, der hat das wärmste 
			Wasser. Anschließend genießen wir wieder den Komfort der Lodge, 
			essen ein Stück Kuchen und trinken einen Kaffee. Bisher war die 
			Lodge mit Abstand die beste und den Komfort muss man einfach 
			mitnehmen, zumal wir immer schlechtere Lodges mit zunehmender Höhe 
			erwarten. Auch das Abendessen (Kartoffelsuppe, gebratener Reis, 
			Karottenkuchen) enttäuscht nicht. 
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