3rd Cave - Kibo-Hut (4704 m)
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Die Nacht war kalt und viele aus unserer Gruppe hatten in ihren Schlafsäcken gefroren. Ein Teilnehmer hat über das Thermometer an seiner Uhr die Zeltinnentemperatur am Morgen (nach Sonnenaufgang) gemessen: 1°C. Nachts lagen die Temperaturen dementsprechend deutlich unter dem Gefrierpunkt. Die letzten zwei Stunden der Nacht hatte ich nur noch dösend im Zelt gelegen; der nahe Morgen hatte sich bereits durch die angezündeten Kocher der Begleitmannschaft angekündigt.
Ich war erleichtert, keine Kopfschmerzen zu haben. Auch merkte ich, dass mein Kreislauf sich an die Höhe angepasst hatte und dass ich bei kleineren Anstrengungen nicht mehr so schnell außer Atem geriet. Alles in allem fühlte ich mich gut und zuversichtlich für eine erfolgreiche Gipfelbesteigung.
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Die Gruppe vor dem Kibo
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Unser 2nd Guide Gabriel machte sich nach dem Frühstück umgehend auf den Weg in Richtung Kibo Hut, denn er wollte sicherstellen, dass mein Gepäck auch den richtigen Adressaten würde erreichen.
Der Anstieg zur Kibo Hut verläuft auf dem linken der vom Lager abgehenden Wegen. Wie auch am Vortag ist ein großer Teil des Weges bereits vom Lager aus zu erkennen. Im langsamen Tempo ging es bergauf, so dass jeder ohne Probleme folgen konnte. Nach einiger Zeit erreicht man eine Höhle, an der wir eine kurze Pause machten. John erzählte uns, dass aus dem Tal Tiere bis zu der Höhle kommen, um die Salzablagerungen abzulecken. Zum Beweis zeigte er uns zahlreiche Abdrücke von Hufen, die sich im staubigen Boden befanden. Auch erzählte John uns, wie wir am nächsten Tag beim Gipfelanstieg atmen müssten: Ein Schritt einatmen, beim nächsten ausatmen.
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Blick zurück
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Das Ziel fest im Blick
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Steil bergauf
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Je näher wir der Kibo Hut kamen, desto steiler wurde der Weg. Ein kleiner Steilaufschwung durch Lavafelsen erfordert kurzzeitlich die volle Aufmerksamkeit um auf dem porösen Stein nicht wegzurutschen. Wenige Kurven später kam die Kibo Hut schon in unser Blickfeld, obwohl unsere Höhenmesserangaben diese noch 200 Höhenmeter entfernt anzeigten. Auch der Anstieg zum Gillmann´s Point war jetzt in unserem Blickfeld: eine steile Geröllrinne, die nach harter Arbeit aussah. In den Alpen auf 2000 Meter würde man für diesen Anstieg wahrscheinlich 2 Stunden benötigen, in dieser Höhe bekamen wir doch den notwendigen Respekt davor.
Die Kibo-Hut liegt am Schnittpunkt diverser Aufstiegsrouten, wie beispielsweise der von mir gegangenen Rongai und Marangu Routen, so dass hier wesentlich mehr Betrieb war als an den vorherigen Tagen. Allerdings sind hier die Zeltmöglichkeiten begrenzt, so dass es nicht "übervoll" war.
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Nachdem wir unsere Rucksäcke in die Zelte gelegt hatten - mein normales Gepäck war leider noch nicht eingetroffen - wanderten wir noch einige Meter die Gipfelaufstiegsroute hinauf um den Regeln der Akklimatisierung Rechnung zu tragen. Wieder im Lager zurückgekommen, wurde uns die Funktionsweise der tragbaren Überdruckkammer demonstriert, damit wir für einen Notfall vorbereitet gewesen wären. Dies führte uns noch einmal die Gefahr der AMS vor Augen, so dass ich meine leichten Kopfschmerzen ein wenig kritischer sah.
Dann hieß es warten, warten auf das Abendessen, warten auf den Beginn des Gipfelanstiegs und warten auf mein Gepäck. Insbesondere letzteres machte mich nervös. Nach dem Abendessen erzählte uns John, wie er wir den nächsten Tag angehen würden. Wir sollten versuchen noch einige Stunden bis zum Wecken um 11 Uhr zu schlafen. 11:30 würde es noch einen letzten Tee im Gruppenzelt geben bevor wir um 12 Uhr mit dem Gipfelaufstieg beginnen würden.
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Höhle (mit Salzablagerungen)
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John sprach auch noch einmal mit mir über das fehlende Gepäck bzw. welche Kleidung mir für den Gipfelanstieg zur Verfügung stehen würde. Einige fehlende Sachen gab er mir aus dem Fundus der Träger, andere Sachen bekam ich von Teilnehmern aus meiner Gruppe. Als ich mich in meinen Schlafsack gelegt hatte, war meine Hoffnung auf meine gute Ausrüstung fast erloschen. Ich schaffte es entgegen aller Erwartungen sogar noch einige Zeit fest zu schlafen bis ich gegen 9:30 durch das Wort "luggage" (Gepäck) wach wurde. Ich öffnete das Zelt und sah einen Träger, der einen wasserdichten Seesack auf dem Buckel hatte - meine Tasche. |
Die Leistung des Trägers muss man sich einmal an folgenden Zahlen verdeutlichen. Er hat mein Gepäck an diesem Tag über 30 km und 3000 Höhenmeter bis zur auf 4700 m liegenden Kibo Hut getragen. Dabei hatte er die 20 kg (einige Sachen aus dem Gepäck sollten eigentlich in der Lodge bleiben) auf seinem Rücken. Auch die Leistung der anderen Träger muss an dieser Stelle gewürdigt werden, wenn man bedenkt, dass sämtliches Essen, Zelte und sogar der Wasservorrat getragen werden musste. Allein letzterer bestand an der Kibo Hut mangels Quelle aus 230 Liter Trinkwasser.
Nachdem wir mit vier Personen die Tasche aus dem Seesack herausgezogen hatten, stand erst einmal umziehen und umpacken auf meinem Plan. Ich war überglücklich und an ein weiterschlafen war nicht mehr zu denken. Leider auch für die anderen Teilnehmer, denn Johannes und ich unterhielten uns (zu) laut über die Ausrüstungsgegenstände…
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Mawenzi mit dem Weg zur Horombo Hut
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Die Lager bei der Kibo Hut
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Schon kurz vor 11 Uhr hatte ich unser Zelt verlassen, denn ich wollte am liebsten sofort den Aufstieg beginnen. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt sehr gut, die leichten Kopfschmerzen waren verschwunden und mit meiner Ausrüstung fühlte ich mich bereit für eine erfolgreiche Besteigung. Ich war folglich auch der erste im Mannschaftszelt und wartete auf den warmen Tee. Auch füllte ich noch einmal frisches warmes Wasser in meine Flaschen, auch wenn die Temperaturen über den erwarteten waren. Es war sogar wärmer als am Vortag im Lager der 3rd Cave. Der Himmel war sternenklar und man konnte aufgrund des fast Vollmondes auch ohne Stirnlampe einiges erkennen.
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Träger über den Wolken
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Gruppenfoto an den Kibo Hut
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Ausgangspunkt der Wanderung: |
3rd Cave |
Höhenmeter Abstieg / Entfernung |
ca. 900 |
6 km |
Dauer
Wanderung |
4 Stunden |
Allgemeines Fazit |
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